Publikationsliste: 4. Theorie der Arbeiterbewegung

Dazu gehört auch die unter Andalusien erwähnte Schrift „In Verteidigung des pueblo“.

Des weiteren erwähne ich
Gen.(osse) Paul Mattick in Berlin. 1971 oder 1972.

Dieses Flugblatt im DIN A1-Format habe ich gemeinsam mit einer Studentin, später Professorin für Ökonomie, geschrieben. Wir nutzten die Anwesenheit des linken Gewerkschafters Paul Mattick, der mit seinen Schriften den Leninismus von links kritisierte. Paul Mattick war Anfang der 20er Jahre in der Berliner Arbeiterbewegung aktiv, bevor er in die USA emigrierte und sich dort der anarchosyndikalistischen Gewerkschaft IWW anschloss. Unser Flugblatt nutzt die Thesen Matticks für die damals beginnende Sponti-Bewegung, um sowohl die neostalinistischen Parteigliederungen wie die von beginnende SED und DDR-Nähe anderer Gruppen zu kritisieren.

Produktivkräfte und Produktionsverhältnisse, Begriffsklärung zum. „Historischen Materialismus“. In: Theorien des Historischen Materialismus, hrsg. Von U. Jaeggi und A. Honneth, Frankfurt 1977, 26 S.
Den Artikel mit seiner wenig fesselnden Überschrift habe ich 1971 während meiner Lehrtätigkeit am Institut für Philosophie der FU Berlin geschrieben – ich war dort, streng befristet, von 1970 bis 1976 angestellt. In ihm setze ich mich von einer marxistischen Denkansätzen ab, die damals stark von einem historischen Determinismus und einem engen Verständnis von „Sozio-Ökonomie“ geprägt war. Dagegen wollte ich nachweisen:

  • dass „Produktivkraft“, als Impuls historischer Veränderungen nicht nur technisch (Maschinerie) und ökonomisch (Arbeitsproduktivität) zu lesen ist, sondern das Handeln produktiv tätiger Sozialklassen einschließt,
  • dass historische Veränderungen („Umwälzungen“) weniger aus internen Konflikten einer Produktionsweise erklärbar sind, sondern vor allem aus Strukturen von Sozialhandeln in der fraglichen Gesellschaft und Zeit. Ich erläutere das an der Verlagerung von Herrschaftsambitionen in der frühen Neuzeit von Landeigentum auf Kapitalbildung. Das setze ich von dem rätselhaften Automatismus einer unbegrenzten Kapitalvermehrung ab, den Marxisten damals meist unhinterfragt unterstellten.

Herrschaftsformen in der stalinistischen Sowjetunion. 70S. Unveröffentlicht.

Habe ich ebenfalls 1971 geschrieben, doch konnte ich das nie veröffentlichen. Es war in einer Zeitschrift mit dem hübschen Namen „Die soziale Revolution ist keine Parteisache“ vorgesehen und war dafür bereits fertig gesetzt. Dann jedoch tauchte der Herausgeber, Peter Paul Zahl, unter. Er wurde wegen Aktivitäten in RAF-nahen Gruppen gesucht.

Entstanden ist das Papier, wie das erwähnte Flugblatt zu Paul Mattick, aus meinem politischen Engagement gegen Dogmen und autoritäre Parteibildungen in der damaligen Linken.

Inhaltlich ist die Studie der Versuch nachzuvollziehen, aufgrund welcher sozialer Prozesse es zur Bildung eines staatsterroristischen Systems, des Stalinismus, in der Sowjetunion kommen konnte. Ich analysiere „Herrschaftsstrukturen in der Sowjetunion unabhängig von Klassenverhältnissen und führe sie stattdessen auf gesellschaftliche Gegensätze zurück, die durch ein besonderes Leitungssystem in Produktion, Distribution und Politik bedingt sind; sie interpretiert die stalinistische Ideologie als Legitimation dieser Herrschaft; ich versuche außerdem, Entfremdung und Unterdrückung in der Land- und Industriearbeit unabhängig von Eigentumsformen zu erklären.“

Gestützt habe ich mich dabei auf historische wie soziologische Studien zu Russland in der Zeit von 1917 bis 1929. Weil eine andere linke Zeitschrift, „Politikon“ eine Veröffentlichung zusagte, aber nie realisierte, habe ich noch an theoretisches Vorwort angefügt. Im Ergebnis eine – wie ich heute noch finde – inhaltlich wertvolle Studie, die aber nicht das Licht der Öffentlichkeit erblickte.

Franz Oppenheimer und die Aktualität der Genossenschaftsbewegung, 1998, unveröffentlicht.

Ist ein kleiner Nachtrag zum o.g. Rahmenthema und entstand als Vortrag auf einer Gedenkveranstaltung. Franz Oppenheimer war in Berlin engagiert in der Gartenstadtbewegung wie z. B. der heute noch existierenden „Kolonie Freiland“ und nach 1933 in der Kibbuz-Bewegung in Palästina. Ich skizziere seinen Ansatz des Genossenschaftssozialismus als den „letzten meines Wissens konsequent theoretisch entwickelten Versuch, das System der Kapitalwirtschaft nicht durch Eroberung der Staatsmacht, sondern durch Aushöhlung seiner wirtschaftlichen und sozialen Basis zu erledigen“


Beiträge:

1. Wissenschaftstheorie – lesen…

2. Methoden der Sozialforschung – lesen…

3. Sozialforschung in Andalusien und Artikel in spanischer Sprache – lesen…

4. Theorie der Arbeiterbewegung

5. Schriften in den Niederlanden – lesen…

6. Soziologie und Politik der Arbeitseinwanderung – lesen…

7. Interkulturelle Erziehung – lesen…

8. Ökologie und Umweltpolitik – lesen…

9. Bosnien/Kosovo – lesen…

10. Brandenburg und Berlin – lesen…

11. Europa und „Benachbartes“ – lesen…

12. Atompolitik – lesen…

13. Energie- und Klimapolitik – lesen…

14. Entgrenzte Städte – lesen…

15. Der lange Schatten des Prometheus – lesen…

16. Veröffentlichungen in der Folge des „Prometheus“ – lesen…

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